Die Regeln für den Wald
10 Grundsätze weltweit
Der FSC hat weltweit einheitliche Grundprinzipien für verantwortungsvolle Waldwirtschaft definiert. Für deren Umsetzung werden auf nationaler Ebene Indikatoren nach einem einheitlichen Verfahren entwickelt.
Dieses Vorgehen reflektiert die unterschiedlichen sozio-kulturellen, ökologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eines Landes, ist durch das Dreikammersystem demokratisch und führt meist zu konsensfähigen Lösungen im nationalen Kontext. Alle nationalen FSC-Standards werden öffentlich konsultiert und in einem festgelegten Verfahren vom FSC International (A.C.) anerkannt. Der FSC stellt sicher, dass ein vergleichbar ambitioniertes Niveau erreicht wird. VOR ORT entscheiden lokale Umwelt- und Sozialverbände zusammen mit Waldbesitzern über einen möglichen Kompromiss.
Für einen ersten Überblick sind nachfolgend die Prinzipen des FSC wiedergegeben.
Die FSC Prinzipien und Kriterien können Sie auch downloaden.
PRINZIP 1: Einhaltung der Gesetze
Der Forstbetrieb hält sämtliche geltende Gesetze, Verordnungen und internationale Verträge, Konventionen und Vereinbarungen, die auf nationaler Ebene ratifiziert sind, ein.
PRINZIP 2: Arbeitnehmerrechte und Arbeitsbedingungen.
Der Forstbetrieb erhält oder verbessert die soziale und wirtschaftliche Situation aller im Forstbetrieb Beschäftigten.
PRINZIP 3: Rechte indigener Völker.
Die gesetzlichen und gewohnheitsmässigen Rechte der indigenen Gruppen hinsichtlich Besitz, Nutzung und Bewirtschaftung von Land, Territorien und Ressourcen, die durch Bewirtschaftungsmassnahmen betroffen sind, sind vom Forstbetrieb zu identifizieren und aufrecht zu erhalten.
PRINZIP 4: Beziehungen zur lokalen Bevölkerung
Der Forstbetrieb trägt zur Erhaltung oder Verbesserung des sozialen und wirtschaftlichen Wohlergehens der lokalen Bevölkerung bei.
PRINZIP 5: Leistungen des Waldes.
Der Forstbetrieb bewirtschaftet den Wald so, dass durch entsprechende Bereitstellung von Produkten und Dienstleistungen die wirtschaftliche Tragfähigkeit sowie die Fülle der sozialen und ökologischen Leistungen des Waldes langfristig erhalten oder verbessert werden.
PRINZIP 6: Auswirkungen auf die Umwelt.
Der Forstbetrieb erhält die Ökosystemdienstleistungen und die Umweltgüter des Waldes oder stellt diese wieder her. Negative Umweltauswirkungen durch die Bewirtschaftung werden vermieden, behoben oder abgeschwächt.
PRINZIP 7: Management.
Der Forstbetrieb hat ein Management, das Leitbild und Ziele im Verhältnis zu Umfang, Intensität und Risiko der Bewirtschaftung definiert. Dieses setzt er basierend auf Monitoring-Ergebnissen um und aktualisiert es, um ein adaptives Management zu fördern. Er gestaltet die damit verbundene Planung und Verfahrensdokumentation so, dass sie in ausreichendem Maß Beschäftigte anleitet, betroffene und interessierte Stakeholder informiert und als Grundlage für betriebliche Entscheidungen dienen kann.
PRINZIP 8: Monitoring und Bewertung.
Der Forstbetrieb weist nach, dass er die Fortschritte bei der Erreichung von Betriebszielen sowie die Auswirkungen von Bewirtschaftungsmassnahmen und den Zustand des Waldes kontrolliert und auswertet, um adaptives Management umzusetzen. Dies erfolgt im Verhältnis zu Umfang, Intensität und Risiko der Bewirtschaftung.
PRINZIP 9: Besondere Schutzwerte.
Der Forstbetrieb erhält oder verbessert den Zustand besonderer Schutzwerte im Wald durch die Anwendung des Vorsorgeprinzips.
PRINZIP 10: Umsetzung von Bewirtschaftungsmassnahmen
Die Auswahl und Umsetzung von Bewirtschaftungsmassnahmen, die durch oder für den Forstbetrieb im Wald ausgeführt werden, müssen den wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Zielen des Forstbetriebes entsprechen und mit sämtlichen Prinzipien und Kriterien des FSC konform sein.
Zu beachten:
Entgegen der landläufigen Meinung ist die FSC-Zertifizierung auch perfekt an die europäischen Verhältnisse angepasst! Mit mehr als 66 Millionen Hektar zertifiziert hat Europa mehr als 44% der FSC-zertifizierten Wälder weltweit.
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